6. Jan. 2024
Jedes Kind hat ein Recht auf Familie und ein sicheres Zuhause
Wir stecken mitten in unserem Jahresprojekt Kinderrechte und möchten Euch noch von unserem letzten Monatsthema erzählen. Wegen des aufgrund der Ferien verkürzten Dezembers haben wir beschlossen, die Monate November und Dezember innerhalb eines Themas zusammenzupacken und haben uns schon einmal auf das Familienfest Weihnachten eingestimmt. Wir schauten auf das Kinderrecht auf Familie, elterliche Fürsorge und ein sicheres Zuhause.
In der UN-Kinderrechtskonvention finden sich die einzelnen Bestandteile dieses Kinderrechts in mehreren Artikeln, vor allem Art. 7, 8, 9. So heißt es zum Beispiel in Artikel 7, dass das Kind „soweit möglich das Recht hat, seine Eltern zu kennen und von ihnen betreut zu werden.“ Artikel 8 benennt u.a. das Recht das Kindes auf seine „gesetzlich anerkannten Familienbeziehungen“ und in Artikel 9 wird festgehalten, dass „ein Kind nicht gegen den Willen seiner Eltern von diesen getrennt wird.“ Ist das Kindeswohl in seinem häuslichen Umfeld gefährdet, so hat der Staat einzugreifen und ggf. dafür zu sorgen, dass das Kind wieder ein sicheres Zuhause erhält.
Soweit mal die Info über die gesetzlichen Hintergründe des Kinderrechts.
Mit unseren Waldkindern haben wir uns genauer angeschaut: Was ist denn Familie? Was bedeutet Familie für unsere Kinder und wer gehört für sie zu ihrer Familie und ihrem Zuhause dazu? Da haben wir uns natürlich auch gefragt, bei wem fühlen sie sich sicher und geborgen, zu wem haben unsere Kinder eine sichere Bindung und Beziehung?
Das kann eine ganz kleine Kernfamilie sein, mit Mama, Papa, Kind, eventuell noch Geschwistern. Für andere gehören auch Großeltern, Tanten, Onkels, manchmal auch die befreundeten Nachbarn dazu. Auch Tiere spielen für unsere Kinder eine große Rolle und Hund und Katze sind bei vielen ganz selbstverständlich Familienmitglieder.
Verbildlicht haben wir das mit ICH-Büchern. Die Kinder durften zuhause einzelne Seiten gestalten, auf denen sie Fotos ihrer Familienmitglieder, Zeichnungen, Basteleien, Gemaltes und Geschriebenes darüber, was Familie ist, wer dazu gehört, was sie verbindet, … festgehalten haben. Dabei haben die Eltern ganz fleißig und liebevoll unterstützt. Im Kindergarten haben wir die Seiten dann zusammengebunden. Wer wollte, durfte sein ICH-Buch zeigen, gemeinsam mit anderen durchblättern, etwas davon erzählen, im Kreis vorlesen lassen…
Jedes Kind kann sich so als Teil einer Familie und Gemeinschaft wahrnehmen und erfährt, dass es seinen wichtigen Platz darin hat, dazugehörig ist und eine Rolle spielt. Es erfährt auch, dass es sich sicher und geborgen fühlen darf in seinem Zuhause. Dies bestärkt sie darin, dass sie sich öffnen und erzählen, wenn es ihnen aus irgendeinem Grund einmal nicht so gut gehen sollte, z.B. wenn es mal Streit zuhause gab, sodass sie sich auch Hilfe holen können.
Durch den Austausch im Kindergarten lernten sich auch die Kinder untereinander noch besser kennen, sie sprachen über ihre ICH-Bücher (nebenbei läuft hier also ganz viel sprachliche und soziale Kompetenzstärkung) und auch das wiederum stärkt das Gemeinschaftsgefühl im Kindergarten.
Wir freuen uns total, dass so viele tolle ICH-Bücher gestaltet wurden!